International Justice Mission (MwSt-Projekt)

29. November 2021

Die Organisation, die wir heute im Rahmen der MwSt-Projekte vorstellen, hat die Vision noch in unserer Generation Sklaverei zu beenden.

Sklaverei – ist das nicht ein dunkles Kapitel aus dem vergangenen Jahrhundert, das wir hinter uns gelassen haben?

Zwar ist seit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte aus dem Jahr 1948 das Verbot von Sklaverei eine international akzeptierte Norm, dennoch werden auch heute Menschen weltweit ausgebeutet und versklavt. Im Artikel über Sklaverei spricht die Bundeszentrale für Politische Bildung davon, dass es heute nicht mehr um das Eigentum einer Person, sondern um die Verfügungsgewalt geht. „Moderne Sklaverei“ bedeutet also Menschenhandel, Leibeigenschaft, Schuldknechtschaft oder Zwangsarbeit.

Wo es auch heute noch zu solchen Fällen kommt und wie viele Menschen betroffen sind zeigt der Global Slavery Index 2018, an welchen die folgende Abbildung angelehnt ist.

 

 

Von den schätzungsweise 40,3 Millionen Menschen, die aktuell in Sklaverei leben, sind etwa 10 Millionen Kinder. Jeder einzelne Mensch ist viel!

Hier wird International Justice Mission (IJM) tätig, um weltweit Menschen aus Sklaverei zu befreien und Gewalt gegen Menschen in Armut langfristig zu beenden. Wie das gelingt zeigt IJM mit der folgenden Geschichte, die wir gern mit euch teilen möchten und die auf ihrer Webseite zu finden ist:

„In einem unserer ersten Fälle von Arbeitssklaverei in Indien befragte ein verdeckter IJM Ermittler den Besitzer einer Ziegelei. Der erklärte, dass alle seine Arbeiterinnen und Arbeiter bei ihm verschuldet sind. Unser Ermittler fragte, was geschehe, wenn die Arbeiterinnen und Arbeiter ihre Schulden abgearbeitet haben oder einfach gehen. Der Mann lachte: ‚Keine Sorge, das wird nicht passieren. Es geht nicht um die Schuld. Es geht darum, dass ich sie kontrollieren kann. Sie können nicht gehen‘. Selbstbewusst schob er nach: ‚So betreibe ich meine Ziegelei seit 25 Jahren.‘ […] Der Ziegeleibesitzer wurde nach vielen Anläufen von IJM vor Gericht verurteilt, jedoch lediglich zu einer Geldstrafe von wenigen US-Dollar. Der Mann lachte, als er das Geld den Richtern hinwarf. IJM zog den Mann, der sofort wieder Menschen versklavte, erneut vor Gericht. Der Fall endete mit einer fünfjährigen Haftstrafe – dieses Urteil war für das Rechtssystem historisch und veränderte die Rechtsprechung. Seither konnte IJM in Zusammenarbeit mit den Behörden Hunderte Täterinnen und Täter stoppen.“ Die Geschichte zeigt die wertvolle Arbeit von IJM. Zunächst geht es darum, gemeinsam mit den zuständigen Behörden Menschen zu befreien und anschließend die Täter zu überführen. Für die langfristige Bekämpfung von moderner Sklaverei sorgt die Stärkung der Rechtssysteme vor Ort.

Auch wenn Deutschland ein vergleichsweise robustes Rechtssystem hat, und die Fälle moderner Sklaverei relativ gering sind, ist Deutschland an diesen ausbeuterischen Praktiken beteiligt!

Warum? Deutschland der drittgrößte Importeur von Risikoprodukten. Darauf weist IJM mit Bezug auf den Global Slavery Index hin. Jedes Jahr werden Produkte im Wert von 30 Milliarden US-Dollar nach Deutschland importiert, die mit Sklaverei zusammenhängen könnten. Zu den betroffenen Produkten gehören neben den oben aufgeführten Unterhaltungselektronikprodukten (Laptops, Computer & Mobiltelefone), Kleidung, Fisch, Kakao und Zuckerrohr nach IJM auch Reis, Schmuck, Blumen, Kaffee und Make-Up. Unter diesem Link könnt ihr genauere Erklärungen sowie Hinweise finden, wie solche Risikoprodukte vermieden beziehungsweise durch bessere Alternativen ersetzt werden können.

Der Vision von IJM folgend wünschen auch wir von SHIFT uns eine Welt, in der moderne Sklaverei keinen Platz mehr hat. Dafür ist es wichtig, dass es Organisationen wie IJM gibt, die hier einen wichtigen Beitrag für die Menschenrechte leisten. Aber auch wir als Hersteller von Elektronikprodukten sehen uns in der Verantwortung, unsere Lieferkette so weit wie möglich zu erforschen, um solche Missstände zu vermeiden. Außerdem unterstützen wir weitere soziale Projekte wie z.B. die Dr. Denis Mukwege Foundation oder die Impact Diaries.

Zum Abschluss möchten wir euch noch Thaiyamma und Geoffrey vorstellen, ihre Geschichten verlinken und zeigen, dass durch den Einsatz engagierter Menschen neue Perspektiven geschaffen und Hoffnung geschenkt werden kann.

 

Thaiyamma, 20 Jahre

„Thaiyamma riskiert alles, damit ihr zweites Kind in Freiheit geboren wird. Seit drei Jahren werden sie und ihre Familie gezwungen, in einer Holzfällerei zu arbeiten. Aus Furcht traut sich keiner gegen den Besitzer vorzugehen. Doch als Thaiyamma erneut schwanger wird, trifft sie eine mutige Entscheidung. Von einem Dorfältesten bekam sie den Kontakt zu IJM — sie nimmt den Zettel und ruft heimlich unseren Ermittler an…“

https://ijm-deutschland.de/stories/thaiyamma

 

 

 

 

Geoffrey, 19 Jahre

„Geoffreys Familie lebt in Ghana in Armut. Als Jugendlicher wird ihm ein Job angeboten, der sich als Falle entpuppt. Denn statt seiner Familie mit einem regelmäßigen Einkommen unterstützen zu können, wird er in der Fischereiindustrie am Volta-Stausee ausgebeutet. Eines Tages fand ihn ein Ermittler-Team von IJM und konnte ihn gemeinsam mit der Polizei befreien. Geoffrey weiß, dass es noch viele weitere Kinder gibt die Hilfe brauchen. Noch auf dem Rettungsboot, das ihn in Sicherheit bringt, bittet er einen IJM Ermittler, zurückzufahren und auch sie zu befreien…“

https://ijm-deutschland.de/stories/geoffrey

 

 

 

 

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