Ganze 55 Monate muss man im SHIFT-Blog zurückblättern, um zu unserer ersten Ankündigung des SHIFTmu zu gelangen. Damals wie heute ist uns das Thema Universal Computing ein echtes Herzensanliegen. Bei all den Produkten, die in der Zwischenzeit entstanden sind (SHIFT6mq, SHIFTbook, SHIFTpen, SHIFTkeys) oder bekannt gegeben wurden (SHIFTphone 8, SHIFTscreen), fragen wir uns stets: „Hilft uns dieses Produkt auf dem Weg zu unserem Ziel, dem ‚Universal Computing‘?“
Teil-Umsetzungen in vollem Gange!
Beim SHIFTmu handelt es sich nicht ausschließlich um ein neues SHIFTphone. Zwar bildet dieses das Herzstück des Gesamtprojekts, aber gerade diejenigen unter euch, die das SHIFTmu im Bundle vorbestellt haben, wissen, dass auch weitere Produkte das SHIFTmu ausmachen werden. Dröseln wir das Ganze doch mal ein wenig auf. Von folgenden Themen haben wir damals u. a. in Bezug auf das Universal Computing gesprochen:
5G-Kompatibilität für das SHIFTmu
In Arbeit. Damals im Kommen, heute ein Standard. Mit dem SHIFTphone 8 entwickeln wir derzeit unser erstes 5G-Smartphone. Damit ist sichergestellt, dass das SHIFTmu ebenfalls 5G-kompatibel sein wird. Abgesehen davon fließen in die Entwicklung des SHIFTphone 8 weitere spannende Details, von denen auch das SHIFTmu profitieren wird (siehe unten). Sollten bis zum Erscheinen des SHIFTmu weitere Mobilfunkstandards veröffentlicht werden, versuchen wir natürlich auch diese für das SHIFTmu zu berücksichtigen.
Fullsize-Tastatur im SHIFTmu-Bundle
Erledigt. Mit den SHIFTkeys ist bereits eine Fullsize-Tastatur erschienen, die außerdem die Funktion einer Powerbank und eines USB C-Hub beinhaltet. Der Konsument eines später erscheinenden SHIFTmu-Bundles wird demnach kein frisch am Markt erschienenes Produkt erhalten, das u. U. noch mit der ein oder anderen Kinderkrankheit zu kämpfen hat, sondern eine finale Multitouch-Tastatur, die über die Jahre gereift ist und optimiert wurde.
Mobiler Tablet-Screen (SHIFTmu-Bundle)
Mit unserem SHIFTbook (SHIFT13mi) sind wir auch für dieses Produkt die ersten Schritte gegangen. Das SHIFTbook ist ein vollwertiger Rechner, diesen gilt es nun um seine ‚Intelligenz‘ zu reduzieren und damit einen schlanken und leichten Tablet-Screen zu erschaffen, der ebenfalls ursprünglich im SHIFTmu-Bundle erworben werden konnte.
SHIFTscreen
Nicht im Bundle erhältlich, aber auf vielen SHIFTmu-Abbildungen zu sehen, ist ein großer Monitor. Der kürzlich vorgestellte SHIFTscreen kann nicht nur als Bildschirm, sondern auch als hoch entwickeltes Grafiktablet genutzt werden. Auch der SHIFTscreen ist damit ein wichtiger Schritt, um weitere Anwendungsbereiche des Universal Computing vorzubereiten.
Betriebssystem-Varianten im Universal Computing-Segment
Fortwährend ist unser Android-Team mit der Bereitstellung von Software-Updates und Major-Upgrades beschäftigt. Das SHIFTphone 8 wird mindestens mit ShiftOS 5 (basierend auf Android 13) ausgeliefert. Für unser SHIFT6mq erfolgt bald ebenfalls ein Update auf Android 13 und auch die Optimierungen und Weiterentwicklungen rund um unser ShiftOS Light nehmen neue Formen an. Unser SHIFTbook wird wahlweise mit Windows oder Ubuntu ausgeliefert und gerade die in den vergangenen Jahren aufgebauten Beziehungen zu Open-Source-Communities sind sehr vielversprechend. Auch in Sachen Betriebssystem-Vielfalt für das SHIFTmu sind wir also bereits jetzt gut vorbereitet.
Doch das ist noch nicht alles!
Als Supporter des SHIFTmu-Projekts darfst du davon ausgehen, dass innovative Ideen, die in der Zwischenzeit Einzug in unsere Produkte halten, auch im SHIFTmu berücksichtigt werden. Um nur zwei zu nennen:
Wasserdichtigkeit
Eine der wichtigsten Innovationen am SHIFTphone 8 ist die Wasserdichtigkeit bei gleichbleibender Modularität. Die Ergebnisse, die wir hier erzielen, fließen selbstredend in die Entwicklung zukünftiger Produkte ein. So auch in das SHIFTmu.
Kill-Switches
Ein weiteres Highlight sind unsere Kill-Switches. Bereits beim SHIFTbook (ursprünglich SHIFT13mi) im Einsatz und auch für das SHIFTphone 8 angekündigt, um bestimmte Hardware-Funktionen per Schieberegler schnell und konsequent zu deaktivieren, können natürlich ebenfalls ein wichtiges Merkmal des SHIFTmu sein.
Das Herzstück: Der Prozessor für das SHIFTmu
Kommen wir zum Herzstück des Zukunftsprojekts SHIFTmu und dem eigentlichen Grund, warum das SHIFTmu nach wir vor ein Zukunftsprojekt und nicht bereits erschienen ist. Regelmäßig studieren wir die Factsheets neu angedachter Prozessoren, lange bevor diese am Markt erhältlich sind. Da wir euch nicht fortwährend mit dem Argument „Es ist einfach noch nicht der richtige Prozessor für unsere Idee des Universal Computing verfügbar“ vertrösten wollen, folgt ein kleiner Exkurs für Prozessor-Interessierte. Interessieren dich die technischen Hintergründe, dann liefert dir der nachfolgende Abschnitt hoffentlich die ein oder andere spannende Information. Falls dich Wattwerte, Prozessorbezeichnungen und andere Fachbegriffe eher abschrecken, überspringe gerne diesen Exkurs.
Exkurs für Prozessor-Interessierte:
Ein SHIFTmu soll die unterschiedlichsten User Experiences abdecken können. Hierfür ist ein Prozessor von Nöten, der zum einen eine hochperformante Datenübertragungsrate auf kleinstem Raum ermöglicht, darüber hinaus aber auch extrem energieeffizient arbeitet. Moderne Gaming-Prozessoren sind bspw. in der Lage, hochperformante Leistungen abzurufen, können aber in Sachen Formfaktor und Kühlungsvorkehrungen auf ausreichend Platz zurückgreifen. Ein Handyprozessor hingegen muss auf engstem Raum und ohne aktives Cooling klarkommen. Um in den Genuss des Universal Computing zu kommen, sollst du mit dem SHIFTmu keinen Gaming-Rechner mit dir herumtragen müssen. Vielmehr ein Gerät, das sich in einem ähnlichen Leistungsspektrum bewegt, aber den Abmessungen, Hitze- und Strahlungswerten entspricht, die du von deinem bisherigen Smartphone gewohnt bist.
Wieviel Strom wird insgesamt benötigt und welchen Anteil hieran trägt die CPU? Wie wirken sich verschiedene Anwendungen auf den Stromverbrauch des Prozessors aus? Wie viel Leistung erhalten wir pro Watt und welche CPU bietet die größte Effizienz? Um diese Fragen beantworten zu können, sind für uns u. a. zwei Werte von entscheidender Bedeutung: Die Leistungsfähigkeit und die Energieeffizienz. Ersteres, also die Leistung einer CPU bzw. des Prozessors, lässt sich anhand der Prozessor-Basisleistung, der TDP-Terminologie (Thermal Design Power) beziffern. Die Energieeffizienz hingegen, wird in Performance per Watt beziffert.
Der Wert der Prozessor-Basisleistung bezieht sich auf den Stromverbrauch unter der maximalen theoretischen Last. Die Angabe des TDP-Wertes entspricht demnach der maximalen Leistung, für die man ein System entwerfen sollte. Unser Systemdesign-Team muss also bspw. anhand der TDP-Terminologie abwägen, ob die zu erwartenden User-Experiences des SHIFTmu innerhalb der thermischen Möglichkeiten des Prozessors liegen. Moderne (Gaming-)Prozessoren (AMD Ryzen 7 5800X, intel Alder Lake, …) sind mit TDP-Werten von etwas über 100 Watt angegeben, können aber vorübergehende Leistungsspitzen von teilweise bis zu über 200 Watt verkraften. Ein für mobile Endgeräte optimierter Highend-Prozessor, wie bspw. der Qualcomm Snapdragon 888 5G, ist mit einer TDP von gerade mal 5 Watt spezifiziert.
Der Gaming-Rechner hängt an einer Steckdose und kann damit auf eine konstante Stromquelle zurückgreifen. Der in einem mobilen Endgerät zum Einsatz kommende Prozessor hingegen, sollte so wenig Watt wie möglich verbrauchen, um eine lange Akkulaufzeit zu gewährleisten. Die höheren Watt-Zahlen bei Desktop- oder Notebook-Prozessoren erfordern entweder eine angemessene Kühlung, die in einem großen Rechner ebenfalls ganz bequem über die Stromquelle versorgt wird, oder einen größeren Akku, womit wir uns in beiden Fällen außerhalb des Formfaktors eines Smartphones bewegen.
Die Idee des Universal Computing macht für uns nur dann Sinn, wenn das Herzstück dieser Idee so kompakt wie möglich sein kann. Nach unserem Dafürhalten wäre das Smartphone hierfür die perfekte Wahl. Um die hohen Performance-Ansprüche auf engsten Raum zu reduzieren, konzentrieren wir uns auf die Energieeffizienz des Prozessors (Performance per Watt). Aktuelle Highend-Smartphone-Prozessoren arbeiten bereits sehr energieeffizient bei gleichzeitig hohem Leistungsvermögen. Die Performance dieser Prozessoren muss sich nur noch ein wenig steigern, um das Universal Computing-Konzept umsetzen zu können. Denn die Tatsache, dass Smartphones nicht mit intel- oder AMD-Prozessoren ausgestattet sind und Gaming-Rechner bislang noch nicht auf Mediatek- oder Qualcomm-Chipsätze zurückgreifen, zeigt die Lücke, die es noch zu überbrücken gilt.
Engagement auf allen Ebenen
SHIFT wäre nicht SHIFT, wenn wir einfach nur die Hände in den Schoß legen, das Konzept Universal Computing mit der Ausrede ‚passender Prozessor noch nicht vorhanden‘ pausieren und andere die Probleme lösen ließen. Wie auch in vielen anderen Bereichen ist es uns wichtig, Veränderung aktiv mitzugestalten. Wir bespielen bspw. wichtige europäische Gremien mit unserer Idee des Universal Computing und dessen Vorteilen. So ist Carsten bspw. Chairman in der Focus Group ICT Sustainability, damit Teil der European DIGITAL SME Alliance und ein wichtiger Ansprechpartner für die Gestaltung einer nachhaltigen digitalen Zukunft. Gemeinsam mit einflussreichen Partnern arbeiten wir an der Entwicklung eines europäischen Prozessors, der von vielen genutzt und unseren Anforderungen gerecht werden kann.
Zwei unserer Mitarbeiter sind mit dem Thema Forschung betraut und leisten ganze Arbeit in Kooperation mit Universitäten, Institutionen und anderen Forschungseinrichtungen. In Austausch und gemeinsamen Projekten gewinnen wir neue Erkenntnisse, die nicht nur unseren jetzigen Projekten, sondern auch dem SHIFTmu zugutekommen werden.
Zwischenstand zum SHIFTmu
Das SHIFTmu wird erscheinen, sobald ein geeigneter Prozessor zur Verfügung steht und wir diesen erfolgreich im Produkt integrieren konnten. Wann genau dies sein wird, können wir nach wie vor nicht sagen. ABER: Es wird erscheinen. Zwar müssen wir gegenwärtig in Sachen Prozessor, abgesehen von den oben beschriebenen Bemühungen auf EU-Ebene, die nächsten Entwicklungen abwarten. Aber in allen anderen Bereichen erfreut sich das SHIFTmu-Projekt an einer überaus aktiven Lebendigkeit.
Wenn du das SHIFTmu vorbestellt hast, dann hast du in ein unglaubliches Projekt investiert und als Dank für deine Geduld wirst du eines Tages ein Produkt in Händen halten, das voraussichtlich weit mehr als dem entspricht, was du damals in deinen Warenkorb gelegt hast. Mit dem zur Verfügung gestellten Geld von Menschen wie dir können wir unseren Traum verwirklichen und an unseren Lieblingsprodukten der Zukunft bauen.
Als wir die Fundingschwelle für die Entwicklung des SHIFTmu vor einiger Zeit erreichten, haben wir die Vorbestellungen des SHIFTmu vorerst gestoppt. Primär deswegen, weil wir das Erscheinungsdatum des SHIFTmu noch nicht voraussagen können. Sobald wir in das Segment Prozessor tiefer einsteigen können und damit das Projektziel in greifbare Nähe rückt, werden wir das SHIFTmu wieder für den Warenkorb vorbereiten.