Kennt ihr das Gefühl, dass sich euer Smartphone, euer Bett oder das T-Shirt alt anfühlt, obwohl ihr es doch gerade mal zwei Jahre habt? Wir auch. Deswegen haben wir uns Gedanken zum Thema Veralterung gemacht und wie wir unserem Eigentum auch nach einiger Zeit wieder Wertschätzung entgegenbringen können.
Die Veralterung eines Produkts, welche dazu führt, dass es ein bestimmtes Bedürfnis nicht mehr befriedigen kann und somit unbrauchbar wird, wird als Obsoleszenz bezeichnet. Dieser Prozess kann geplant oder ungeplant sein. Geplante Obsoleszenz bezieht sich auf Produkte, die gezielt so hergestellt und designt werden, eine kurze Lebensdauer im Verhältnis zu vergleichbaren Produkten zu haben und schnell unnütz zu werden. Ungeplante Obsoleszenz beschreibt die Veralterung von Produkten, bei denen die Lebensdauer nicht gezielt verkürzt wurde.
Neben diesen zwei Punkten kann Obsoleszenz auch weiter unterteilt werden. Das Umweltbundesamt hat 2016 einen ausführlichen Bericht über dieses Thema und Strategien dagegen veröffentlicht. (Das Dokument ist als Lektüre sehr zu empfehlen, jedoch auch stolze 315 Seiten lang.) Es werden vier Formen von Obsoleszenz beschrieben, die wir nachfolgend genauer erklären wollen:
Werkstoffliche Obsoleszenz: beschreibt Veralterung basierend auf verwendeten Materialien und Komponenten.
Was wir dagegen unternehmen? Unsere Lösung dazu:
Wir haben uns bei Design und Herstellung insbesondere darüber Gedanken gemacht, wie unsere Hardware lange halten kann, ohne billige Komponenten verwenden zu müssen. Außerdem ist unser Design nach Reparaturstatistik entworfen, was bedeutet, dass die Komponenten, die am häufigsten kaputt gehen – wie Display und Akku – besonders leicht auszutauschen sind. So wollen wir sicherstellen, dass die Hardware so lange verwendet werden kann wie möglich.
Funktionale Obsoleszenz: bezeichnet die stetigen Veränderungen von technischen und funktionalen Anforderungen an ein Produkt.
In unserem Fall bedeutet das bspw., dass uns der Chip-Hersteller Teile der Software (mit Treibern etc.) für ein neues Android-Update zur Verfügung stellen muss, damit wir den SHIFT-Nutzern Android-Updates anbieten können. Betrachtet der Prozessor-Hersteller seinen Chipsatz als zu veraltet und stellt er daher keine Updates auf eine aktuelle Version des Betriebssystems zur Verfügung, müssen wir uns selbst entsprechende Lösungen erarbeiten, um diesem Teil der Obsoleszenz entgegenzuwirken. Das beste, was wir hier tun können, ist dafür zu sorgen, dass bei Herausgabe der Geräte die aktuellste Androidversion auf dem Telefon vorinstalliert ist.
Ökonomische Obsoleszenz: bezeichnet die Situation, in der ein Neukauf günstiger ist als Instandhaltung oder Reparatur eines Produktes.
Diese Form der Obsoleszenz steht im starken Zusammenhang mit den zuvor beschriebenen, da natürlich defekte Hardware und nicht kooperierende Software eine zusätzliche Motivation darstellen, das alte Gerät nicht wieder zu reparieren.
Was wir dagegen machen?/Unsere Lösung dazu:
Hier ist die Modularität unserer Geräte von besonderer Bedeutung. Uns ist es wichtig, dass es einfach und attraktiver ist ein Gerät zu reparieren, als ein neues zu kaufen.
Bei den drei bislang genannten Szenarien geben wir bereits unser Bestes, dass unsere Geräte möglichst lange verwendet und einfach sowie kostengünstig repariert werden können. Wenn ihr darüber hinaus die Akkulebensdauer eures SHIFTPHONES verlängern wollt, findet ihr in unserem „Wie lade ich mein SHIFTPHONE“-Blogartikel zahlreiche Tipps, wie ihr genau dies tun könnt.
Psychologische Obsoleszenz
Die psychologische Obsoleszenz bezieht sich auf den Ersatz von vollständig funktionstüchtigen Geräten aufgrund von Gewohnheiten und Trends. Die technische Industrie ist bekannt für stetige Innovation und Optimierung ihrer Produkte. Dies im Zusammenhang mit Werbung und Medien, die uns zum Neukauf motivieren sollen, führt dazu, dass viele hervorragende (bzw. funktionierende) Geräte in einer Schublade oder auf der Müllkippe landen.
So könnt ihr einen Smartphone-Frühjahrsputz durchführen
Hardware-Edition:
Hier geht es um das Look & Feel, um das verführerische Gefühl, ein glänzendes, nagelneues Gerät in der Hand halten zu wollen. Dafür folgende Tipps:
Bildschirm, Rückseite, Mikro und Lautsprecher
- Bildschirm und Rückseite lassen sich hervorragend mit Feuchttüchern oder einem Mikrofasertuch reinigen. Beides findet ihr in unserem Shop.
- Sollten Mikro und Lautsprecher über die Zeit etwas Staub eingesammelt haben, kann eine sehr weiche Zahnbürste helfen. (Achtung: Hier bitte sehr vorsichtig vorgehen, da sich unter der Öffnung eine sehr dünne Membran befindet, die essenziell für die Funktion der Technik ist!)
Panzerglas
Hülle/Bumper
- Ausmisten: Falls ihr alte Fahrscheine/Eintrittskarten/Einkaufszettel oder dergleichen in eurer Hülle sammelt, könnt ihr diese einfach mal aussortieren.
- Säubern: Unsere SHIFT-Bumper sind sehr strapazierfährig. Spült sie richtig gut ab und reinigt sie anschließend mit einem Feuchttuch.
- Dekorieren: Wie wäre es mit Stickern/Washitape oder einer per Hand verschönerten Hülle?
- Ersetzen: Wenn alle Stricke reißen geht ein neuer Bumper natürlich auch. Der Bumper ist die „Schicht“, die Verschleiß vom Handy weghalten soll und die Hardware schützt. Ein neuer Bumper – u.U. auch in einer anderen Farbe – kann ein Gefühl von Neuheit vermitteln, ohne das gesamte Gerät ersetzen zu müssen.
- Werde kreativ: Wie wäre es mit einer selbst genähten oder gehäkelten Außenhülle?
Software-Edition:
Das Aufräumen eures Smartphones hat nicht nur den Vorteil, dass es leichter ist, die Dinge zu finden, die ihr sucht, sondern dass es auch wieder schneller läuft. Wenn zum Beispiel einige Fotos gelöscht oder auf eine externe Festplatte bzw. in die Cloud verschoben werden, bringt das zusätzlichen Speicherplatz. Weniger gleichzeitig geöffnete Anwendungen entlasten den Arbeitsspeicher, was dazu führt, dass das Gerät wieder flüssiger arbeitet.
Homescreen
- Wusstet ihr, dass ihr durch einen Android-Launcher den Look eures Homescreens in die eigene Hand nehmen könnt? Jährlich werden eine Vielzahl von Android-Launchern entwickelt und im Play Store veröffentlicht. Durch verschiedene Kombinationen von Funktionen und Design-Optionen bieten sie die Möglichkeit, euren Homescreen zu personalisieren. Ohne, dass dies die Funktionen eures Smartphones oder dessen Apps beeinflussen würde. Je nach Bedarf und Launcher können Icon-Themes verändert, Nachrichten besonders deutlich hervorgehoben, minimalistische Setups eingerichtet werden und vieles mehr.
- Wollt ihr lieber ohne Launcher klarkommen, könnt ihr natürlich auch einfach eure Apps – bspw. nach Bequemlichkeit oder Ästhetik – neu anordnen, neue Widgets ausprobieren oder andere Hintergrundbilder einrichten.
Apps allgemein
- Ausmisten: Welche Apps braucht ihr wirklich? Welche nehmen nur Speicherplatz ein? Gibt es Apps, die ihr ersetzen möchtet?
- Sortieren: Sortiert die übrigen Apps in Order wie zum Beispiel: Nützlich, Spiele, Social-Media, Foto/Kamera, Google-Dienste, Finanzen, etc.
- Ergänzen: Falls ihr feststellt, dass euch eine App fehlt oder ihr bemerken solltet, dass eine App nicht so gut funktioniert wie erwartet, dann seht euch doch nach einer praktikableren Alternativen um.
Fotos
- Ausmisten: Gifs/Mems löschen. Doppelte/Ähnliche Fotos löschen. Welche Fotos könnten auf Festplatte oder Cloud verschoben werden? Die Besten ausdrucken, den Rest archivieren? Vielleicht sind Fotoalben immer noch cool?
- Sortieren: Ideen für neue Ordner: Ortsbezogen, Personenbezogen (von Oma/an Oma?), Projektbezogen (Tanzvideos, Songtexte?), Social-Media, noch zu bearbeiten, …
- Neue Apps/Cloud-Systeme zur Bildarchivierung ausprobieren.
Kontakte
- Ausmisten: Nicht zu viel! Falls Menschen ihre Nummern gewechselt haben, können die alten gelöscht werden.
- Sortieren: Evtl. Kürzel an die Namen anfügen. Bspw. mit einer Notiz, woher ihr sie kennt: Lisa (SHIFT), Matthis (Arbeit), Marwan (FU).
Notizen
- irrelevante Notizen entfernen
- relevante Notizen sortieren
Musik
- Ausmisten: Vielleicht hat sich euer Musikgeschmack über die letzten Jahre geändert?
- Sortieren: Ideen für neue Playlists: Going for a walk, Party, Throwback, Memory related (ex. Road trip)
Einmal alles Neu!
Weitere spannende Informationen zum Thema Obsoleszenz findet ihr bspw. in folgenden Statistiken: